Fotoausstellung 2021
'Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft'
Die Silhouette des iPhones beschreibt die entstandene soziale Distanz der Menschen, bedingt durch die massive Smartphone-Nutzung und vermeintliche Nähe in sozialen Netzwerken, die den physischen Kontakt mehr und mehr zu verdrängen scheint (wird durch den Rauch dargestellt).
Die Silhouette der Weinflasche und des Glases beschreibt die Selbstverständlichkeit unseres alltäglichen Alkoholkonsums, der als Alltagskultur fast selbstverständlich akzeptiert, sogar zelebriert wird.
Die Hinterhältigkeit der Droge wird durch den Rauch dramatisiert.
Die perfekt spiegelnde Silhouette der Spritze lässt alle unsere Zweifel und Sorgen förmlich abblitzen und uns der Klarheit des Rausches hingeben. Der Rauch zeigt als Kontrastmittel die nicht einzugestehende exzessive Giftigkeit der Drogen.
Die Silhouette der leeren Gabel beschreibt eine vermeintliche Leere, die uns förmlich durch die Übersättigung des Wohlstands der westlichen Welt verhungern lässt, während wir alles haben und doch unaufhörlich danach suchen, endlich satt zu werden.
Der Rauch beschreibt den wahren Hunger der Welt; derer, die nichts haben, nicht mal den Inhalt dieser einen Gabel.
Die Silhouette des Herzes vermittelt, zusammen mit dem Rauch, die warmherzige Liebe unserer Gesellschaft, die wohltuende Wärme verspricht, jedoch durch das wütende innere Feuer des Egoismus, echte Nächstenliebe förmlich in Flammen aufgehen lässt.
Die Silhouette der Waffe verkörpert die Gewaltbereitschaft unserer Gesellschaft, die gewaltsame Konflikte als humanitäre Hilfe veräußert.
Der Rauch beschreibt das undichte Ventil, welches die Geschwindigkeit und das Potential der emotionalen Eskalation aufzuhalten versucht.
Der Rauch beschreibt das undichte Ventil, welches die Geschwindigkeit und das Potential der emotionalen Eskalation aufzuhalten versucht.
DAS KONZEPT:
'Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft' von Matthias Bauernschmidt
Das Thema 'Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft' wird über die Silhouetten der Gegenstände dargestellt. Die Gegenstände verkörpern die Themen selbst und zeigen das fehlende Bedürfnis, sich mit Persönlichkeiten oder den grundlegenden gesellschaftlichen Themen tiefer auseinander zu setzen.
Der zentrale Ansatz ist die technische Herausforderung der Lichtgestaltung, mit dem Rauch als verbindendes Element der Serie.
PORTRAIT DES FOTOGRAFEN:
Matthias Bauernschmidt (aka Mias) ist 1980 in München geboren und aufgewachsen. Heute arbeitet er im mittleren Management eines mittelständigen Konzerns in München.
2014 startete seine Leidenschaft zur Fotografie mit dem Erwerb seiner ersten digitalen Spiegelreflexkamera.
In 2018 begann er ein Online-Studium mit Zertifikatsabschluss für professionelle Fotografie und einem Zertifikat für Landschaftsfotografie. Im selben Jahr noch gründete er ein Einzelunternehmen als Fotograf. Hierbei liegt sein Hauptaugenmerk auf der Produkt- und Stilllebenfotografie sowie der Portraitierung von Persönlichkeiten zur Darstellung von Unternehmensprofilen.
Seine ideenreichen und teilweise experimentellen Bilder sind geprägt von Kreativität abseits des Mainstreams und leidenschaftlicher Ausgefallenheit.
Das zentrale Element dabei ist die Lichtgestaltung.
Nichts macht er halbherzig, sondern mit starker Begeisterungsfähigkeit und hohem Engagement.